Eidg. höhere Fachprüfung
Die eidgenössische höhere Fachprüfung «Führungsexpertin/Führungsexperte Justizvollzug» ist ein Qualifikationsnachweis im Schweizerischem Bildungssystem, der zu den höheren, weiterführenden Berufsausbildungen (Tertiärstufe B) gehört. Sie stellt eine fortgeschrittene Stufe der Spezialisierung dar und qualifiziert Berufsleute als Expertinnen und Experten in ihrem Berufsfeld. An der höheren Fachprüfung werden die für die Aufgaben einer Führungsperson im Justizvollzug nötigen Kompetenzen vernetzt geprüft. Die Kandidatinnen und Kandidaten bereiten sich in der Führungsausbildung SKJV auf die eidgenössische höhere Fachprüfung vor.
Die höhere Fachprüfung, die 2018 revidiert wurde, wird in der Regel jedes zweite Jahr von ca. 40 Kandidatinnen und Kandidaten absolviert. Dabei handelt es sich um Personen, welche in einer Führungsposition in einer Einrichtung des Freiheitsentzugs arbeiten.
Qualitätsbericht Höhere Fachprüfung 2021
Profil höhere Fachprüfung
Das Qualifikationsprofil «Führungsexpertin/Führungsexperte Justizvollzug» vom 16. Januar 2018 bildet die Grundlage für die höhere Fachprüfung sowie auch für die prüfungsvorbereitende Führungsausbildung SKJV.
Die höhere Fachprüfung verfolgt neu einen handlungskompetenzorientierten Ansatz. Anlässlich der Prüfung geht es darum, unter Beweis zu stellen, dass die im Qualifikationsprofil definierten, für eine professionelle Berufs- und Funktionsausübung notwendigen Kompetenzen erworben und beherrscht werden. Dabei sind Kompetenzen mehr als die Wiedergabe von erworbenem Wissen. Kompetenzen umfassen vielmehr verschiedene Anteile: neben Wissen und Verstehen auch konkretes Können sowie entsprechende Einstellungen, Werte und Motivationen.
Wer die höhere Fachprüfung besteht, erhält das eidg. Diplom und darf den geschützten Titel «Führungsexpertin/Führungsexperte Justizvollzug» tragen.
Das mit einem erfolgreichen Abschluss der höheren Fachprüfung erworbene Diplom bietet folgende Vorteile:
- Eidg. Anerkennung
- Eingliederung der Ausbildung bzw. Prüfung ins nationale Bildungssystem (höhere Berufsbildung im Bereich Tertiär B) und in den nationalen Qualifikationsrahmen
- Bestätigung, dass die notwendigen Kompetenzen erworben wurden, um eine Führungsfunktion in einer Vollzugseinrichtung des Freiheitsentzugs professionell auszuführen
- Möglichkeit, als qualifizierte Führungsperson in einer Vollzugseinrichtung des Freiheitsentzugs tätig zu sein
- Erhöhte berufliche Flexibilität als Führungsperson in einer Vollzugseinrichtung des Freiheitsentzugs
- Zulassung zur Hochschulbildung
Prüfungsordnung & Wegleitung
Die höhere Fachprüfung wurde revidiert. Es gelten folgende prüfungsrelevante Dokumente:
- Qualifikationsprofil "Führungsexpertin/Führungsexperte Justizvollzug" mit eidg. Diplom vom 16. Januar 2018 (PDF)
- Prüfungsordnung über die höhere Fachprüfung für "Führungsexpertin/Führungsexperte Justizvollzug" vom 19. August 2019 (PDF)
- Wegleitung zur Prüfungsordnung "Führungsexpertin/Führungsexperte Justizvollzug" mit eidg. Diplom vom 2. Juli 2019 (PDF)Wegleitung zur Prüfungsordnung "Führungsexpertin/Führungsexperte Justizvollzug" mit eidg. Diplom vom 2. Juli 2019 (PDF)
Inhalt
Die eidg. höhere Fachprüfung umfasst folgende Prüfungsteile:
- 4-stündige schriftliche Prüfung
- 40-minütige mündliche Prüfung
Im Rahmen der schriftlichen Prüfung bearbeiten die Kandidatinnen und Kandidaten ausgehend von einer Praxissituation aus dem Justizvollzug verschiedene Teilaufgaben aufeinanderfolgend.
Die mündliche Prüfung erfolgt in Form einer Fallstudie, im Rahmen derer ein komplexer Praxisfall aus dem Justizvollzug aus Führungsperspektive analysiert werden muss. Die Kandidatin oder Kandidat präsentiert nach einer individuellen Vorbereitungszeit den Fall, die gewonnenen Erkenntnisse, persönlichen Überlegungen und Empfehlungen. Auf die Präsentation folgt ein Fachgespräch mit zwei Expertinnen/Experten.
Die Aufgaben beider Prüfungsteile können sich aus jedem bzw. auch aus mehreren der sechs Handlungskompetenzbereiche des Handlungskompetenzprofils ergeben, wobei sich die mündliche und schriftliche Prüfung schwerpunktmässig nicht auf dieselben Handlungskompetenzbereiche beziehen.
Zulassung
Zur Prüfung wird gemäss Art. 3.31 der Prüfungsordnung über die eidg. höhere Fachprüfung "Führungsexpertin/Führungsexperte Justizvollzug" vom 19. August 2019 zugelassen:
- wer über einen Fachausweis als Fachfrau/Fachmann für Justizvollzug oder einen anderen Abschluss auf Tertiärstufe und gleichwertige Kenntnisse im Bereich des Freiheitsentzuges verfügt;
- und zum Zeitpunkt der höheren Fachprüfung seit mindestens 18 Monaten als Führungsperson in einer Vollzugseinrichtung des Freiheitsentzugs tätig ist;
- und über die erforderlichen Modulabschlüsse bzw. Gleichwertigkeitsbestätigungen verfügt.
Über Gleichwertigkeitsfragen entscheidet die Qualitätssicherungskommission.
Bei Unklarheiten über die Prüfungszulassung
Prüfungsgebühren
Kandidatinnen und Kandidaten aus Vollzugseinrichtungen des Freiheitsentzugs, die Kantonsbeiträge an die Trägerschaft [epjv] entrichten, bezahlen keine Prüfungsgebühren.
Für alle anderen Kandidatinnen und Kandidaten beträgt die Prüfungsgebühr CHF 2'000.-. Die Kosten für die Ausstellung des Diploms betragen CHF 40.-
Termine
Schriftliche Prüfung zur höhere Fachprüfung 2025
Geleitete Fallarbeit
17. März 2025 - Hotel Holiday Inn, Bern Westside
Mündliche Prüfung zur höhere Fachprüfung 2025
Fallstudie
Zwischen dem 18. und 20. März 2025 - Hotel Holiday Inn, Bern Westside
Diplomfeier 2025
Freitag 13. Juni 2025 - Saal Grenette, Restaurant Punkt, Freiburg
Ausschreibung
Hier finden Sie die Ausschreibung zur höheren Fachprüfung 2025.
Merkblatt zur höheren Fachprüfung 2025.
Anmeldung
Die reguläre höhere Fachprüfung findet in der Regel alle zwei Jahre statt. Nächste reguläre eidg. höhere Fachprüfung: 2025.
Die Anmeldung findet nach Publikation der Prüfungsausschreibung statt.
Diplomfeier
Diplomfeier 2024
Diplomfeier 2023
Diplomfeier 2018
Evaluation
Die Evaluation gehört zu den zentralen Verfahren der Qualitätssicherung und -entwicklung. Der Evaluationsablauf ist folgendermassen definiert: